Ein Vormittag rund um das Thema Radfahren in der Stadt inkl. Ausfahrt in Kleingruppen im Stadtzentrum von Wien für Schulklassen der 4., 5. und 6. Schulstufe
Die Idee ist, SchülerInnen an das Radfahren im Stadtverkehr heranzuführen und ihnen durch eine praxisorientierte Ausbildung die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Alltagswege in der Stadt mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Mit dem Projekt werden weitere Ziele verfolgt:
- Beitrag zur Umsetzung des Unterrichtsprinzips Verkehrs- und Mobilitätserziehung
- Unmittelbare Verknüpfung von Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung (Wissen - Wollen - Können)
- Miteinander als übergeordnetes Ausbildungsziel in der Verkehrs- und Mobilitätserziehung
- Umstieg auf aktive und nachhaltige Mobilität
Umsetzung / Ablauf
Der Verein Schulterblick - Die Wiener Radfahrschule wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, Kinder und Jugendliche gezielt auf das Radfahren im Stadtverkehr vorzubereiten. Mittlerweile haben ca. 2.000 Wiener SchülerInnen einen Schulterblick-Radfahrkurs für Schulklassen im Stadtzentrum von Wien besucht.
Ablauf eines Kurses: Der Kurs dauert vier Stunden und setzt sich aus Praxis und Theorie zusammen. Nach vorbereitenden Übungen im Schonraum fahren die SchülerInnen in Kleingruppen auf Radfahranlagen, vorwiegend entlang der Ringstraße. Jede Gruppe wird von einem/einer RadfahrlehrerIn von Schulterblick nach vorne und einer Begleitperson seitens der Schule nach hinten abgeschlossen. In der Theorie setzen sich die SchülerInnen damit auseinander, wie ein Miteinander im Stadtverkehr gut funktioniert und warum das Radfahren als Form der Mobilität immer beliebter wird.
Die Klasse kann geschlossen an den Kursen teilnehmen, da die Räder und bei Bedarf Helme zur Verfügung gestellt werden. Für AnfängerInnen bieten die Kurse die Möglichkeit, das Radfahren zu lernen.
Einen Videobeitrag von W24:
https://www.w24.at/Video/Radfahren-Interaktion-ist-das-Wichtigste/2704
2013: Österreichischer Gewinner des EU-Wettbewerbs DoTheRightMix
2016: Gewinner VCÖ-Mobilitätspreis Wien
2016: 2. Platz AQUILA - Österreichischer Verkehrssicherheitspreis (in Kooperation mit dem GRG 17, Geblergasse)
2017: Vorstellung des Schulterblick-Konzepts auf der internationalen Konferenz “POLIS” in Brüssel, Belgien
2018: Vorstellung des Schulterblick-Konzepts auf der internationalen Konferenz “Child in the City” in Wien, Österreich
Learnings
Die TeilnehmerInnen haben gelernt, … dass es beim Radfahren im Stadtverkehr um möglichst klare Verständigung mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen geht … wie sie Interaktionen mit anderen aktiv gestalten können … dass Radfahren auch im dichten Stadtverkehr Spaß machen kann … dass sich Radfahren positiv auf die persönliche, lokale und globale Lebensqualität auswirkt
Erkenntnisse der Projektleitung: – Das Üben im Verkehrsraum ist entscheidend, um gezielt auf das Radfahren im Stadtverkehr vorzubereiten. – Für SchülerInnen sind die Schulterblick-Radfahrkurse ein besonderes Erlebnis, da sie oftmals zum ersten Mal im Stadtverkehr Rad fahren. – Das Schulterblick-Konzept ermöglicht es, die Abläufe im Verkehr zu vereinfachen und effizient zu vermitteln. – Vom Fokus auf das Thema Miteinander profitieren auch die Klassengemeinschaften
Ergebnis / Weiterentwicklung
Die SchülerInnen waren vom Erlebnis Radfahren im Stadtverkehr begeistert und haben oftmals den Wunsch geäußert, in Zukunft öfters mit dem Rad fahren zu wollen. Die Rückmeldungen der LehrerInnen waren ausnahmslos positiv. Es konnten mit einigen Schulen Partnerschaften aufgebaut werden. Mehrfach wurde angeregt, das Angebot auch auf folgende Schulstufen auszuweiten. Ein Konzept für ein mehrstufiges Angebot für Schulklassen und SchülerInnen ist in Planung.
Teilnehmer_innen
- TeilnehmerInnen: rund 2.000 SchülerInnen von ca. 100 Wiener Schulklassen + jeweils 3 LehrerInnen/Begleitpersonen – Auftraggeberin: Mobilitätsagentur Wien – PartnerInnen: UNIQA, Reanimated Bikes und MELON Helmets – Empfohlen von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung; Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Vorstellung Projektleiter_innen
Die Projektleitung teilen sich Robert Fuchs (geb. 1968, Gründer von “Schulterblick - Die Wiener Radfahrschule”) und Marlene Mellauner (geb. 1988, Landschaftsplanerin und Waldorfpädagogin). Unter Mitarbeit des 10 köpfigen Teams wurde seit 2011 das Schulterblick-Konzept mit Schwerpunkt auf die Themen Kommunikation und Kooperation im Stadtverkehr entwickelt.
Beide sind seit 2015 RadfahrlehrerInnen-MastertrainerInnen und wirken auch an der Weiterentwicklung und Umsetzung des Curriculums RadfahrlehrerInnen des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus mit.