Seit 14 Jahren organisiere ich an unserer Schule SchulsprecherInnen-Wahlen. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Stolpersteine, die es zu überwinden galt und ich musste viel Überzeugungsarbeit bei den KollegInnen leisten. Von Jahr zu Jahr wurde es besser und die Wahl wurde zum Selbstverständnis an unserer Schule.
Ich starte mit der ersten Schulparlamentssitzung bei der ich die KlassensprecherInnen aufrufe, sich zur Wahl zu stellen. Interessierte KlassensprecherInnen stellen sich dann bei der zweiten Schulparlamentssitzung und darauffolgend auch bei allen Klassen mit Wahlplakat vor. Die Wahlplakate hängen dann in der Aula auf der SMG-Wand.
Die SchulsprecherInnen-Wahl findet in der 5. Schulwoche statt. Dazu erstellen wir als vierköpfiges VertrauenslehrerInnen-Team, auch „Kleeblatt“ genannt, in Absprache mit der Direktion einen genauen Ablaufplan, gestaffelt nach Jahrgängen. Ich organisiere einen Raum und drucke die Stimmzettel aus. Engagierte SchülerInnen melden sich als Wahlkommission und der Schulwart stellt die Wahlkabine und Wahlurne auf. Am Wahltag weisen sich die SchülerInnen bei der Wahlkommission mit ihrem Ausweis aus, bekommen einen Stimmzettel, machen in der Wahlkabine ihr Kreuz darauf und werfen ihn in die Wahlurne – wie bei einer Wahl auf Gemeinde- oder nationaler Ebene. Mittlerweise schaffen wir die Wahl mit 400 SchülerInnen inklusive Auszählung in ca. 6 Stunden. Am nächsten Tag werden alle KandidatInnen in die Direktion gebeten. Die Direktorin verkündet den/die WahlsiegerIn und seine/ihre StellvertreterIn. Das ist der Moment in dem man deutlich sieht, unter welcher Anspannung die SchülerInnen stehen. Freude und Enttäuschung sind dann stark zu spüren. Der SMG-Brief mit allen Workshop-Terminen wird feierlich übergeben und die gewählten SchülerInnen beginnen mit ihrer Tour durch alle Klassen.