Der Organisationsplan der Semesterschlussprojekte umfasst für alle 5. Klassen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Gedenkstätte Karajangasse, die sich im Keller der Schule befindet. Hier gibt es nicht nur einen Raum zum ehemaligen Gestapolager in der Karajangasse sondern auch einen Raum, der den ehemaligen jüdischen Schüler_innen des Gymnasiums gewidmet ist, die nach dem Schuljahr 1937/38 vertrieben wurden. Die ausgestellten Kataloge aus dem Schularchiv und die Briefe der Geflohenen geben ein beredtes Zeugnis dieser gnadenlosen Zeit. Der Ausstellungsbereich der Gedenkstätte ist sehr groß und ermöglicht Forschungen zu unterschiedlichen Themenbereichen.
Alle 150 Jugendlichen der 5. Klassen konnten sich an diesen drei Tagen in Gruppen selbst auf die Suche nach Antworten zu den in 8 Stationen definierten Aufgaben machen, z.B:
„Geht in den kleinen Raum mit den zwei Vitrinen. In einer Vitrine findet ihr einen alten Schulkatalog. Dort ist die Seite von Erika Fischer aufgeschlagen. Lest über ihr Schicksal und überlegt die Frage, warum unter der NS-Herrschaft auch Menschen mit christlicher Religion Angst vor Verfolgung hatten. Schreibt eure Erkenntnisse auf!“
Oder: „Wählt eines von folgenden Themen aus:
Warum begann der Balkankrieg? Gibt es Verbindungen mit dem Zweiten Weltkrieg? (Raum mit den Sesseln), Welche Rolle spielte die Türkei im Zweiten Weltkrieg? (großer Raum - Materialkiste) Welche Inhalte findet ihr dabei interessant?“
Alle Gruppen durchliefen dieselben Stationen mit unterschiedlichen Startpunkten (s. Begleitmaterial: bis zu 8 Gruppen zu 3-4 Personen können gebildet werden).
Der Stationenbetrieb wurde von der Leiterin der Gedenkstätte für den angeführten Zweck zusammengestellt und von erfahrenen Kolleg_innen der Schule, die mit der Gedenkstätte gut vertraut sind, durchgeführt.
Die Ergebnisse mussten in den Gruppen schriftlich festgehalten werden und wurden in einem weiteren Schritt des Projekts besprochen und vertieft.