Unsere Schule verfügt nun über einen Schulsanitätsdienst (SSD), der an allen Schultagen als Anlaufstelle für medizinische Notfälle zur Verfügung steht.
Im Schulalltag kommt es immer wieder zu Unfällen oder medizinischen Notfällen. Die grundlegende Idee zu diesem Projekt besteht darin, qualifizierte Ersthelfer bereitzustellen, die kleinere Einsätze selbst bewältigen und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken können.
Da zudem unsere Schulärztin nur an zwei Tagen der Woche anwesend ist, ist an insgesamt drei Tagen keine medizinische Versorgung gewährleistet. Diesen Umstand soll der SSD auch bestmöglich abfedern.
Besonders bei Veranstaltungen wie dem Sportfest, werden Ersthelfer benötigt, um leichte Verletzungen wie z.B. Prellungen zu behandeln. Der Schulsanitätsdienst ist an jedem Tag besetzt und stellt bei jeder schulischen Veranstaltung eine Ambulanz bereit. Ziel ist es, an jedem Schultag und jeder Veranstaltung ausgebildete Ersthelfer zur Verfügung zu haben.
Umsetzung / Ablauf
Da ich ursprünglich aus Deutschland komme, wo das Schulsanitätsdienst-System weit verbreitet ist, hatte ich bereits eine Ausbildung zum Schulsanitäter absolviert. Im Schuljahr 2021 stellte ich in Absprache mit dem Schulleiter allein eine Art "Ambulanz" beim Sportfest auf und leistete dort einige Erste-Hilfe-Einsätze. Dies brachte mich dazu, mich zu fragen, warum unsere Schule keinen festen Schulsanitätsdienst hat. Ich kontaktierte Frau Prof. Heregger und schilderte ihr meine Idee. Da ich auch privat beim Roten Kreuz tätig bin, fragte ich dort nach Unterstützung für das Projekt. Es folgten viele Gespräche, Meetings und Videokonferenzen mit allen Beteiligten, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Am 7. Juni 2022 fand der erste Kurstag für die freiwilligen Sek II-Schüler/innen des BRG 9 statt und am 20. Juni wurde die Abschlussprüfung von allen 20 Teilnehmer/innen erfolgreich abgeschlossen. Somit starteten wir im neuen Schuljahr im September 2022 mit dem Schulsanitätsdienst.
Learnings
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eine erweiterte Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert und erlangen durch ihre Tätigkeit als Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter sowohl Erfahrung im Erste-Hilfe-Bereich als auch Einblicke in den Rettungsdienst, beispielsweise durch Besichtigungen von Rettungswagen. Dies kann für einige von ihnen ein Anreiz sein, sich in Zukunft ehrenamtlich und/oder beruflich in diesem Bereich zu engagieren. Als Projektleiter habe ich ein tiefes Verständnis dafür entwickelt, was es bedeutet, ein Projekt auf die Beine zu stellen und aufrechtzuerhalten und welche Verantwortung damit einhergeht.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Der Schulsanitätsdienst hat sich im Laufe des Schuljahres 2022/23 fest in der Schule etabliert und leistet im Durchschnitt etwa einen Einsatz pro Woche. Es ist geplant, jedes Jahr eine solche Ausbildung anzubieten, um sicherzustellen, dass der SSD auch in den kommenden Jahren bestehen bleibt. Aktuell bin ich bei der Erhebung interessierter Neuzugänge für das Team.
Teilnehmer_innen
Am Schulsanitätsdienst nehmen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen (4. bis 8. Klasse) teil, die den Dienst regelmäßig besetzen. Das Projekt wurde von der Schulleitung finanziell und von Frau Prof. Heregger organisatorisch stark unterstützt. Herr U. Elliott vom Jugendrotkreuz Wien war für die Durchführung des Kurses zuständig und organisiert seitdem regelmäßige Treffen sowie Besichtigungen.
Vorstellung Projektleiter_innen
Ich heiße Mark Useinov und komme ursprünglich aus Deutschland. Im Jahr 2020 bin ich nach Wien gezogen und in die 5. Klasse am Brg9 eingestiegen. Ich interessiere mich sehr für Medizin und strebe daher das Studium dazu an. In Deutschland konnte ich bereits durch meine Mitarbeit bei der Feuerwehr und beim ASB gewisse Erfahrungen sammeln. Neben der Schule absolviere ich aktuell eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.