Mit der 8. Schulstufe wurde ein Projekt zum Thema „Kunststoffe“ durchgeführt. Selbstständig haben die Schüler:innen abwechslungsreiche Aufgaben bewältigt.
Ausgehend von den fossilen Rohstoffen bietet das Thema „Kunststoffe“ ein spannendes und realitätsnahes Anwendungsgebiet, welches aus einem Nachhaltigkeitsaspekt auch thematisiert, bearbeitet und reflektiert werden sollte. Diese Gedanken brachten mich dazu, ein Projekt zu erstellen, bei dem die Schüler:innen selbstständig forschen und somit die eigene lebensweltliche Relevanz dieses Themas erkennen.
Umsetzung / Ablauf
Das Projekt hatte vorgegebene Aufgaben, die in keiner vorgegebenen Reihenfolge von den Schüler:innen zu bewältigen waren. Die Erarbeitung verlief selbstständig in einem vorgegebenen Zeitraum von etwa drei Wochen. Die Diversität der Aufgaben soll nicht nur die vielfältigen Interessen und Stärken der Schüler:innen ansprechen sondern auch die allumfassende Relevanz des Themas widerspiegeln.
Einerseits sollten die Schüler:innen mit diesem Projekt die Relevanz von Kunststoffe in ihrer eigenen Lebenswelt entdecken (Wo begegnen den Schüler:innen überall Kunststoffe? Was sind die Vor-/Nachteile von Kunststoffen? Wo sind Kunststoffe notwendig und wo sind sie überflüssig? Wie sieht es mit der Verschmutzung der Parks/Grünflächen in der Nähe der Schüler:innen aus? Dazu gab es auch die freiwillige Aufgabe einen „Trashwalk“ durchzuführen – was von beinahe allen Schüler:innen mit Bravour und Begeisterung erledigt wurde!).
Andererseits waren theoretische Aufgaben zu bearbeiten (Wie sind Kunststoffe chemisch aufgebaut? Wie stellt man sie her? Am Beispiel des Lebenszyklus einer Plastikflasche sollte dieses Thema auch visualisiert werden. Was versteht man eigentlich unter Recycling/Upcycling/Downcycling?)
Die praktische Umsetzung, die Herstellung eines Kunststoffes aus Stärke, wurde nach der Erarbeitungsphase zu einem festgelegten Zeitpunkt gemeinsam im Chemie-Unterricht erledigt.
Learnings
Das Thema Kunststoffe wird von vielen Schüler:innen schnell als zu kompliziert und zu abstrakt abgestempelt. Deshalb wurde in diesem Projekt der Weg über die Lebenswelt der Schüler:innen gewählt. Dieser eröffnet die Möglichkeit des kritischen Hinterfragens und soll die Schüler:innen „so betroffen machen“, dass ein Reflektieren und Umdenken stattfinden kann. Es soll den Schüler:innen zeigen, wie sie ihr Leben nachhaltiger, klimafreundlicher und ressourcenschonender bewältigen können.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Aufgrund des vielen positiven Feedbacks und der entstandenen Begeisterung für das Projekt ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend. Die Kinder haben zusätzliche Aufgaben selbstständig entwickelt, da sie das Interesse an Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Innovation gepackt hat. Ich als Lehrerin bin etwas sprachlos und mächtig stolz.
Teilnehmer_innen
Das Projekt wurde mit Schüler:innen der 8. Schulstufe durchgeführt. Insgesamt waren das 140 Schüler:innen, die sich während diesem Projekt mit Kunststoffen beschäftigt hat. Da viele Kinder sich auch in ihrer Freizeit mit dem Projekt beschäftigt haben, ist anzunehmen, dass auch Familien/Freund:innen der Schüler:innen „infiziert“ wurden und daher noch eine breitere Masse an Menschen erreicht werden konnte. Erstellt und betreut wurde das Projekt von mir, Lena Sophie Winkler. Ich bin die Chemie-Lehrerin dieser Schüler:innen und unterrichte sie seit September in diesem Fach.
Vorstellung Projektleiter_innen
Mein Name ist Lena Sophie Winkler. Ich bin seit diesem Jahr als Chemie-Lehrerin am BG/BRG Pichelmayergasse tätig und unterrichte die Schüler:innen seit September in diesem Fach. In einem praxisorientierten Unterricht versuche ich das Fach Chemie greifbar zu machen. Besonders weil es von vielen Schüler:innen (und Erwachsenen) als viel zu abstrakt und schwierig abgestempelt wird. Mit meinem Unterricht will ich Schüler:innen zum Einen für Naturwissenschaften begeistern und zum anderen will ich ihnen die Angst vor dem „Chemischen“ nehmen und ihnen zeigen, dass uns Chemie und chemische Prozesse tagtäglich umgeben.