Die Jugendgesundheitskonferenzen der Wiener Gesundheitsförderung sind Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt einer vorangegangenen mehrmonatigen Auseinandersetzung von Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren mit dem Thema Gesundheit.
Ziele der Jugendgesundheitskonferenzen sind unter anderem die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren sowie die Sensibilisierung für und Auseinandersetzung mit ihrer Gesundheit. Durch unterschiedliche Maßnahmen werden auch die Gesundheitskompetenzen der KooperationspartnerInnen (Einrichtungen, PädagogInnen, JugendarbeiterInnen etc.) gestärkt. Die Zusammenarbeit des offenen und schulischen Kinder- und Jugendbereichs sowie die Öffnung zum kommunalen Setting wird forciert.
Umsetzung / Ablauf
• Im Rahmen von Impuls- oder bedarfsorientieren Workshops setzen Jugendliche ihre eigenen Gesundheitsprojekte um. Welche Themen dabei relevant sind und in weiterer Folge bearbeitet werden, entscheiden die Jugendlichen selbst. Auch Form und Methoden der Auseinandersetzung werden von den Jugendlichen bestimmt.
• Den Höhepunkt dieses Prozesses bildet eine öffentliche Veranstaltung – die Jugendgesundheitskonferenz. Hier stellen die Jugendlichen ihre Produkte und Projekte vor. Die Konferenz wird von den Jugendlichen mitorganisiert, -moderiert und -gestaltet.
• Beteiligte Einrichtungen des Bezirks sowie KooperationspartnerInnen nehmen eine begleitende und unterstützende Rolle ein und erhalten zudem die Möglichkeit, sich auf der Konferenz zu präsentieren. Die KooperationspartnerInnen können im Rahmen verschiedener Treffen (Start-Workshops, Treffen des Koordinationsteams) durch integrierte Schulungselemente und Schulungsunterlagen sowie Coaching-Einheiten ihre Kompetenzen zu den Themen Gesundheitsförderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz von Jugendlichen nachhaltig ausbauen.
• Die Jugendgesundheitskonferenzen in den Bezirken Innere Stadt, Landstraße, Wieden, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Simmering, Meidling, Hietzing, Penzing, Hernals, Währing, Döbling und Liesing werden durch Vorsorgemittel der Bundesgesundheitsagentur finanziert.
• Im Rahmen des Programms Gesunde Bezirke finden die sogenannten Jugendgesundheitskonferenzen 2.0 in folgenden Bezirken statt: Leopoldstadt, Margareten, Mariahilf, Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus, Brigittenau und Donaustadt. Die Ergebnisse werden an öffentlichen Orten in Form einer Ausstellung präsentiert.
Learnings
- Laut Evaluation würden 87 Prozent der befragten Erwachsenen das Format Jugendgesundheitskonferenz weiterempfehlen. Fast 90 Prozent der befragten Jugendlichen stimmen der Aussage zu, dass die Teilnahme an der Jugendgesundheitskonferenz Spaß gemacht habe. – Einen geeigneten Zeitraum für die Konferenz im Spannungsfeld Schule und offene Kinder- und Jugendarbeit partizipativ zu bestimmen, stellt eine wesentliche Herausforderung dar. – VHS Pflichtsschulabschlusskurse und Produktionsschulen sowie AkteurInnen aus dem kommunalen Setting, die zwar prinzipiell Angebote für Jugendliche setzen, aber keinen kontinuierlichen Zugang zur Zielgruppe haben, sind eine Bereicherung für die Konferenzen.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Das Projekt läuft in ausgewählten Bezirken noch bis zum Jahr 2021.
Teilnehmer_innen
Pro Jugendgesundheitskonferenz sind zwischen 100 und 250 Jugendliche sowie zwischen 5 und 20 Einrichtungen aktiv beteiligt. Die Beteiligung orientiert sich stark an den Gegebenheiten der einzelnen Bezirke. Die Bandbreite an beteiligten Organisationen (Schulen, offene Kinder- und Jugendarbeit, arbeitsmarktpolitische Beschäftigungsprojekte, Pflichtschulabschlusskurse, …) und die Anzahl der erreichten Jugendlichen ist erfreulicherweise sehr groß (ältere Jugendliche, Lehrlinge, Jugendliche in Wohngemeinschaften, in Beschäftigungsprojekten, Jugendliche mit Behinderungen, Jugendliche mit Fluchterfahrungen, …).