„Human Reloaded“ ist eine Koproduktion von Lehrlingen der Lehrberufe "FriseurIn und PerückenmacherIn" und "FotografIn" mit Unterstützung des Performancekünstlers Andreas Riegler. Ausgehend vom Thema „interaktiv“ wird die selbständige Gestaltung und Entwicklung von inszenierten fotografischen Selbstdarstellungen und die Auseinandersetzung mit neuen Medien, Inszenierung und Performance ermöglicht.
Die Grundidee hinter dem Projekt ist es, den Teilnehmer*innen die Beschäftigung mit der eigenen Selbstdarstellung zum Thema „interaktiv“ zu ermöglichen. Die Teilnehmenden entwickeln eine Bildidee und setzen diese in lehrberufsgemischten Teams um. Die Schüler*innen sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, sich mit neuen Rollen, Arbeitsbereichen und dem eigenen Selbstbildnis auseinanderzusetzen. Ziel ist die Produktion von fotografischen Selbstportraits und die Gestaltung einer Ausstellung/Präsentation des Projekts.
Umsetzung / Ablauf
Die Schritte des Projektes waren: Kennenlernen, Konzeptentwicklung, Studiotermine, Nachbearbeitung, Reflexion, Ausstellung.
Zu Beginn des Projekts geschah ein erstes Kennenlernen der teilnehmenden Personen, sowie eine Annäherung an das Thema. Dazu trafen wir uns in der Werkstatt der Friseur*innen und im Studio der Fotograf*innen. Die Schüler*innen lernten so das Umfeld ihrer Projektpartner*innen kennen und bekamen Einblicke in das Leben des Künstlers. An den darauffolgenden Terminen näherten wir uns dem Projektthema „Selbstinszenierung“ und „interaktiv“ und bildeten Gruppen für die Konzeptarbeit. Mit Hilfe von Rollenspielen, theatralen Methoden und Übungen zur Körperwahrnehmung, Körpersprache, Mimik und Gestik konnten Hemmschwellen überwunden (bzgl. Ausdruck und Selbstdarstellung) und das eigene Handlungsrepertoire erweitert werden. Während der Konzepterarbeitung beschäftigten wir uns außerdem mit Maske, Kostüm und Bildaufbau.
Für die Umsetzung fanden zehn Fotoshootings an vier Tagen statt. Jene Person, die Idee und Konzept entwickelt hatte, fungierte gleichzeitig als Auftraggeber*in, und - im Sinne der Selbstinszenierung - als Model. Wichtig war uns, dass jede*r selbstbestimmt über das eigene Bild bestimmen kann.
Nachdem alle Fotoshootings abgeschlossen waren, wurde an der Postproduktion und an einem Konzept für die Ausstellung gearbeitet. Im Zuge dessen gab es auch eine Reflexion des Arbeitsprozesses. Die erste Präsentation des Projekts fand am Sommerfest des KUS Netzwerk statt.
Learnings
Bei diesem lehrberufsübergreifenden Projekt übernahmen die Teilnehmer*innen einerseits fachspezifische Aufgaben, andererseits probierten sie dem eigenen Arbeitsfeld fremde Tätigkeiten aus. Beispielsweise wurden Friseur-Lehrlinge zu Licht-Assistent*innen am Foto-Set. So konnten die Schüler*innen ihre Fachkenntnisse anwenden und vertiefen, aber auch Fachkenntnisse der anderen Berufsgruppe miterleben und kennenlernen. Durch die Arbeit mit Selbstinszenierungen setzten sich die Teilnehmer*innen mit der eigenen Person auseinander und bekamen die Möglichkeit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Zusammenarbeit fand außerdem in einem wertschätzenden Miteinander statt und die Teilnehmer*innen lernten einander in gruppendynamisch spannenden Prozessen kennen.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Das sichtbare Ergebnis des Projekts sind zehn inszenierte Fotos, eine interaktive Präsentation durch QR Code und ein den Projektverlauf dokumentierendes Making-Of Video. Das Projekt wurde im Rahmen des KUS Sommerfest und am IFP Wien (Institut für Freizeitpädagogik) als Ausstellung einem Publikum zugänglich gemacht und im Rahmen des Projektwettbewerbs der Wiener Berufsschulen interaktiv präsentiert.
Eine Projektwiederholung/Weiterentwicklung ist möglich und wird angedacht.
Making Of: https://www.kusonline.at/de/einrichtungen/kommunikationszentren/lehrlingszentrum2/projekt_interaktiv/makingof
Teilnehmer_innen
Berufsschulen: Chemie, Graphik und gestaltende Berufe und FriseurInPerückeMaske/Weidinger&Partner Klasse/Gruppe: 2/3 FO (CGG) und IBA 13 (W&P) Nina Payreder, Trainerin FriseurIn&PerückenmacherIn Weidinger&Partner Markus Ziegelwanger, Lehrer Fotografie BS Chemie, Graphik und gestaltende Berufe Ursula Leitgeb und Ulrike Denk, KUS Netzwerk Andi Riegler, Performancekünstler und MakeUp Artist Barbara Sas, Sozialpädagogin in Ausbildung und Fotografin
Vorstellung Projektleiter_innen
Das Projektleiterteam setzt sich aus erfahrenen Pädagoginnen im Jugendbetreuungsbereich und einem Künstler, der bereits seit mehreren Jahren Projekte (Genderswap 1, SJ 2012/13, Angst SJ 2013/14, Genderswap 2 SJ 2013/14, Haarspaltereien SJ 2014/15, Der Medicus SJ 2014/15) vor allem mit Frisörlehrlingen mitkonzipiert und durchgeführt hat.
Projektleitung:
Urike Denk, Sozialpädagogin des KUS Netzwerk
Ursula Leitgeb, Sozialpädagogin des KUS Netzwerk + Kunst- und Kulturarbeiterin mit Schwerpunkt Medienarbeit
Barbara Sas, Sozialpädagogin des KUS Netzwerk
MakeUp Artist, Kostümbildner und Performancekünstler Andreas Riegler.