Das Projekt wurde in einer Gruppe von katholischen und evangelischen Schüler/innen der 7. Klasse AHS im Teamteaching mit zwei Professorinnen, katholisch und evangelisch, durchgeführt, begleitet von der ökumenischen Steuerungsgruppe dk:RU/Stadt, evaluiert von der KPH Wien-Krems. Ziele: Stärkung der je eigenen religiösen Identität durch das Kennenlernen und die Diskussion mit Menschen anderer Konfessionen über ihre Sichtweisen, Deutungen und Handlungsoptionen. Wertschätzung anderer Religionen und interreligiöse Dialogfähigkeit.
Umsetzung / Ablauf
Ein erstes Gespräch über das Projekt fand zwischen der katholischen und evangelischen Religionsprofessorin im Juni 2015 statt. Die gemeinsame Jahresplanung erfolgte im Sommer auf Grund der konfessionellen Lehrpläne. Im September 2016 wurden Direktor, SSR und die beteiligten Schüler/innen informiert, sowie die Genehmigung der Kirchenleitungen eingeholt.
Die erfolgte Zustimmung der Schüler/innen zum Projekt war Grundvoraussetzung für die Durchführung.
Ein besonderes Highlight war der gemeinsame Besuch des evangelischen Friedenstages am 2. Dezember 2015, der die Schüler/innen begeisterte und an dem im Rahmenprogramm katholische und evangelische Schüler/innen aktiv mitwirkten und sich mittels professionellen Sprechtrainings darauf vorbereiteten. Im Frühjahr gab es einen Workshop des evangelischen Gefängnisseelsorgers Pfr. Dr. Matthias Geist sowie einen Sexualpädagogik-Workshop, den Bettina Weidinger vom Österreichischen Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapien gestaltete. Auch der konkrete Vergleich der beiden Konfessionen und das Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden z.B. beim Ehe Verständnis bedeutete einen großen Lerneffekt für die Schüler/innen. Zu den konkreten Themen der Jahresplanung siehe den Informationsbrief an die Schüler/innen.
Am Ende des Schuljahres wurde das Projekt ausführlich mit den Schüler/innen reflektiert und demokratisch über eine Fortsetzung abgestimmt.
Learnings
Die Schüler/innen profitierten von verschieden Erklärungsvarianten und haben gesehen, wie offen mit unterschiedlichen Meinungen umgegangen werden kann. Sie haben viel über ihre eigene konfessionelle Identität gelernt, die sie während des Projektes bewusst wahrnehmen konnten. „Am coolsten“ waren für sie die Diskussionen in einer konfessionell heterogenen Gruppe, miteinander und mit den Lehrerinnen.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Große Meinungsvielfalt, bewusster Einsatz verschiedener Diskussionsmethoden, Professorinnen, die einander in ihren Unterschieden wertschätzen als Vorbild für die Schüler/innen. Eine Weiterführung wäre in einer neu zusammengesetzten Klasse, in der das gemeinsame Arbeiten von Anfang an selbstverständlich ist, sinnvoll.
Teilnehmer_innen
Am Projekt nahmen 12 katholische und 4 evangelische Schüler/innen der 7. Klasse AHS und deren Religionsprofessorinnen teil. Es wurde von der ökumenischen Steuerungsgruppe dk:RU/Stadt begleitet und von der KPH Wien-Krems evaluiert.
Vorstellung Projektleiter_innen
Mag. Rosemarie Lang: Seit 2013 bin ich am Goethe-Gymnasium Lehrerin für Deutsch und kath. Rel. und seit 2017 auch für Ethik. Der interkonfessionelle und interreligiöse Dialog ist mir wichtig, weil in ihm ein großes Potential für ein friedliches Zusammenleben liegt.
Mag. Gisela Ebmer: Zur Zeit des Projekts FI für den evang. RU in Wien und interessiert an neuen Formen des RU, der in unserer multireligiösen Gesellschaft ein tragender Teil der Allgemeinbildung sein wird.