Demokratisch-mitmenschliches Verhalten will geübt sein. Dazu wurde ein humorvoller bzw. auch leicht satirischer Film entwickelt, in dem die Schulsprecher_innen Wahl zunächst via "Likes" im Internet abgewickelt wird. Natürlich geht dabei schief, was nur schiefgehen kann.
Wichtig war dafür, dass alle beteiligten Schüler_innen ihre Ideen und Beiträge einbringen konnten, bei gegenseitigem Respekt zwischen Jungs und Mädchen, jüngeren und älteren. Kooperation und Wohlwollen zu üben ist in dieser vielsprachigen Schule tägliche Voraussetzung des Lernens, und daher wurde im Filmprojekt ein lächelnder Ausflug in Fantasiewelten und Dystopien gewagt.
Die NMS steuerte z.B. jene Szene bei, in welcher als Trickfilm der Spray erzeugt wird, durch welchen niemand mehr imstande sein würde, eine faire Wahl abzuwickeln. Das Sammeln der Drehbuch-Ideen und die Darstellung vor der Kamera machte allen viel Vergnügen, und auch das Herstellen der mehrsprachigen Untertitel und der interkulturell wirkenden Filmmusik erforderte das Erlernen von viel neuem Know-how und Konzentration.
Fröhlich lächelnde Selbstkritik, dargeboten in einer abwechslungsreichen Story - so könnte man das Ziel des Projekts für alle Beteiligten - auch für die beteiligten Lehrkräfte - zusammenfassen.
Umsetzung / Ablauf
Das Projekt wurde finanziell gefördert durch Culture Connected (Kulturkontakt Austria). Die Profi-Filmemacher des Filmteams "Shootyourshort" Stefan Bohun (Regie) und Gregor Centner (Kamera) führten mehrer Workshop-Termine in der Schule durch, bei denen das Entwickeln eines Drehbuchs, die Kameraarbeit, Casting und Schauspiel vor der Kamera geübt wurden. Mit Hilfe der Professor_innen aus Französisch, Bildnerischer Erziehung und Musikerziehung wurden durch die Schüler_innen ganz selbständig alle Schritte der Filmproduktion nach und nach im Jahr 2016 gestaltet. Dafür gab es auch wöchentlich regelmäßige Nachmittags-Termine in der Schule mit begeisterter freiwilliger Mitwirkung.
Dass später eine staatliche Wahl auch wiederholt werden musste wegen diverser Unregelmäßigkeiten, trug für die Schüler_innen übrigens dann zu weiteren Lernprozessen bei – sie empfanden ihren Film quasi als „unabsichtlich prophetisch“. Als Lehrkraft ist zu vermerken, dass der Film diesmal überraschend lang wurde, weil auch frei – ohne Profi-Filmteam – erfundene Szenen eingefügt werden konnten. Zentral ist vielleicht die Bemerkung des BE-Kollegen Joschika, der vor dem Start fragte, wer im Projekt mitwirken würde, und auf den bewusst überspitzten Satz „die Schlimmen“ antwortete: „Wunderbar – das sind die Besten“ – was sich dann ja auch bestätigte.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Die AISV-Schulen gestalten in jedem Schuljahr ein Projekt im Wahlfach "Music and Arts".
Dieser Kurzfilm war inzwischen der achte im Rahmen des ÜMA-Wahlfachs - frühere Filme - siehe Schul-Website - wurden im Wiener Urania-Kino vorgeführt und teils auch ausgezeichnet. Für das Schuljahr 2017/2018 wurde daher beschlossen, diesmal ein Videospiel zu entwickeln und ins Internet zu stellen. Später werden wieder Filme gedreht werden.
Teilnehmer_innen
Mitwirkende und Unterstützung:
Ca. 20 freiwillige Schüler_innen aus ORG und NMS, mehrere Lehrkräfte (sie sind im Film-Abspann verzeichnet), Filmteam Shootyourshort, Culture Connected, Schulverein der AISV.