In unserem Schulhaus gibt es in jedem Stockwerk auf den Gängen Sitzgelegenheiten für unsere Schüler/innen und uns Lehrenden. Diese sind aus Holz und praktisch, doch nicht besonders bequem.
Schon öfters wurde von Seiten der Schüler und Schülerinnen der Wunsch nach weichen Sitzunterlagen geäußert.
Als nun im November am Elternsprechtag beim Kleidertausch, der von der Gruppe Ökolog (Mag. Karina Hawle-Kastner und dem Elternverein organisiert wurde, viele Jeans überblieben, ergriffen wir die Gelegenheit.
Dies war die Chance einmal probeweise ein paar Sitzunterlagen ressourcenschonend herzustellen.
Das Material Jeansstoff eignet sich auf Grund seiner Robustheit sehr gut dazu.
Die Schüler/innen der 1C waren bei dem Projekt im Unterrichtsfach Technik & Design mit Feuereifer dabei.
Wir besprachen die Problematik der Mode, die immer mehr zu einer Wegwerf-Kultur wird und wie wichtig ein bewusstes Konsumieren ist. Hier ist das SDG 12 Responsible Consumption and Production besonders angesprochen.
Umsetzung / Ablauf
Es wurden Ideen zu der Verwendung von alten Jeans erforscht und gesammelt und das Material Jeansstoff besprochen. Die Problematik von Fast fashion und unsere Eigenverantwortung im bewussten Konsumieren rückte in das Bewusstsein der Schüler/innen.
Die Sitzunterlagen boten eine gute Gelegenheit für eine Gemeinschaftsarbeit.
Individuell gestaltet nun auch noch jede/r Schüler/in ein eigenes Tascherl, welches in seiner Kreation einzigartig auch ein Reißverschluss eingenäht wird.
Das Zuschneiden ging sehr gut voran. Und das Nähen der einzelnen Bahnen machte ihnen auch Spaß.
Bei dem Einfügen der dunklen Rhomben brauchte es Unterstützung der Pädagogin. Die individuellen kleinen Taschen wurden selbstständig mit Mustern und Schrift an der Nähmaschine gestaltet und genäht.
Learnings
Wichtig war einerseits den Schüler/innen die Erfahrung zu ermöglichen, wie sie mit ihrem Projekt zu Umweltschutz und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit beitragen können. Sie konnten lernen wie mit Effektivität ein bestimmtes Problem (die harten Bänke) klimafreundlich gelöst werden kann. Ihre Kreativität war sowohl in der Gestaltung der Gruppenarbeit, als auch der individuellen Arbeit gefragt. Die Schüler/innen durften auch die praktische Kompetenz des Zuschneidens und Nähens ausführlich kennenlernen. Sie sollen sich auch in Zukunft ihre Kleidungstücke reparieren und einen Reißverschluss auswechseln können. Dies kann zu einer längeren Benutzbarkeit beitragen und so den Bedarf an neuer Kleidung zu reduzieren. Nach einer kleinen Verletzung war es auch notwendig die Handhabung der Schneiderschere erneut zu erklären und auf Gefahren hinzuweisen.
Ergebnis / Weiterentwicklung
Mittlerweile ist die 3. Sitzunterlage in Bearbeitung. An den kleinen Taschen wird auch noch gewerkt. Als kleine Erfolgsgeschichte ist uns das Begehren nach den Unterlagen aufgefallen. Die 1. beiden Unterlagen waren einmal aus dem 1. Stock verschwunden. Beim Nachfragen des Schulwarts stellte sich heraus, dass ältere Schüler/innen sie selbständig für den 3. Stock ausgeborgt hatten.
Wir sind nun stolz auf die Sitzunterlagen, welche bis jetzt fertig geworden sind und möchten das Projekt gerne weiterführen. Zusätzlich zu den gesammelten Jeans brauchen wir doch noch anderes Material (z.B. Schaumstoff zum Füllen – welcher bis jetzt aus dem Fundus der Lehrerin stammte und nun aufgebraucht ist) und möchten uns daher für den SDG-Award bewerben.
Teilnehmer_innen
Klasse 1C
Vorstellung Projektleiter_innen
Mag. Gabriele Schmid,
Unterrichtsfächer: Technik & Design, Kunst & Gestaltung,
ist leidenschaftlich davon überzeugt, dass wir durch Konsuminformation und das Vermitteln von handwerklichen (Reparatur- und Gestaltungs-) Fähigkeiten die Welt ein kleines bisschen besser machen können.