Interaktive Dashboards zur Visualisierung der umweltrelevanten Kennzahlen in der HBLVA17

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DI Dr. Angela Lindlbauer
Durch Visualisieren des im laufenden Betrieb anfallenden Strom-, Wasser- und Energieverbrauchs sowie des Abfallaufkommens sollen sowohl die Lehrer/innenschaft als auch die Schüler/innen Impulse zu nachhaltigem Konsum entsprechend den Vorgaben der SDGs erhalten.
HBLVA Rosensteingasse
Rosensteingasse 79
1170 Wien
Schulfächer
Berufsbildung
Biologie / Umweltkunde
Chemie
fächerübergreifend
Schwerpunkte
Digitalisierung
Gesellschaft
Klimaprojekte
SDG-Award
Zukunft
Alter
Sekundarstufe I
Zeitraum
Oktober 2021 – laufend.

Idee / Ziele

Die HBLVA 17 als HTL für Chemieingenieur/innen hat betriebsbedingt einen sehr hohen spezifischen Stromverbrauch. Dieser ist einerseits durch die Infrastruktur gegeben (die Abluft aus den Labor-Räumlichkeiten muss permanent mit Hilfe großer Lüftungsanlagen abgesaugt werden, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten), andererseits durch Besonderheiten des Schulbetriebes (neben klassischem Unterricht untertags findet auch Unterricht in der Abendschule statt - die Anlagen im Gebäude sind somit zwischen 7:00 morgens und 22:00 abends im Dauerbetrieb).
Angesichts der Herausforderung, „bezahlbare und saubere Energie“ zu verwenden (SDG 7), sowie zu „verantwortungsvollen Konsum- und Produktionsmustern“ zu finden (SDG 12) hat sich uns die Frage gestellt, wie der spezifische Stromverbrauch gesenkt werden könnte.
Technische Lösungen (alternative Beleuchtungskörper, Bewegungssteuerung der Ganglichter, Kühlgeräte mit besserer Energieeffizienz) haben den Nachteil des damit verbundenen Kostenaufwandes, sowie die zu erwartende langsame Umsetzung (Genehmigungsverfahren, Bestellvorgänge, technische Umsetzung). Besonders der letztere Punkt ist hinsichtlich der drängenden Komponente Zeit problematisch.
Somit muss der Schwerpunkt beim Herbeiführen von Verhaltensänderungen bei den Personen, die die Infrastruktur täglich nutzen, liegen. Wie lassen sich Schüler/innen, aber auch das Personal zu sparsamerem Umgang mit elektrischer Energie bewegen?
Um diese Verhaltensänderung anzustoßen, haben wir den Weg der laufenden Visualisierung des aktuellen Stromverbrauchs sowie der Extrapolation auf einen zu erwartenden Jahresgesamtverbrauch gewählt.

Umsetzung / Ablauf

Seit Oktober 2021 werden die Daten des smarten Stromzählers laufend exportiert und archiviert. Mit Hilfe eines im Haus erstellten Excel-Auswertetools werden diese Rohdaten grafisch dargestellt, sodass es rasch möglich ist, den aktuellen Trend im Stromverbrauch einzuordnen.
Über die Lernplattform eduvidual werden diese Stromverbrauchsdaten im Wochenrhythmus schulintern zugänglich gemacht. Gleichzeitig ist bei Konferenzen mit Lehrer/innen auf das Projekt hingewiesen worden und es sind mögliche Verhaltensweisen vorgestellt worden, die zu einer Verbrauchsminderung führen sollten (beispielsweise die manuelle Reduktion der Lüftungsleistung bei eingeschränktem Laborbetrieb), welche im Rahmen des Unterrichtes mit den Schüler/innen eingebaut werden sollen.

Learnings

Bei der Umsetzung des Projektes hat sich her­aus­ge­stellt, dass die über­wie­gen­de Mehrheit des Personals einer Ein­spa­rung beim Strom­ver­brauch sehr positiv gegen­über­steht, und dass auch vonseiten der Schüler/​innen große Bereit­schaft zur Unter­stüt­zung besteht. Wir haben auch fest­ge­stellt, dass es kaum einer Anleitung bedarf, sondern dass den meisten Personen in ihrem Bereich bereits spontan Ein­spar­mög­lich­kei­ten einfallen, die ohne großen Aufwand und ohne Abstriche beim Komfort umgesetzt werden können.
Es konnte fest­ge­stellt werden, dass die laufende Beschäf­ti­gung mit dem aktuellen Strom­ver­brauch dazu führte, dass das Thema Strom­spa­ren aktiv „in den Köpfen“ blieb, ohne dass vonseiten des Pro­jekt­teams darauf hin­ge­wie­sen werden musste. Unsere Inter­pre­ta­ti­on ist, dass die Menschen im Haus sich selbst moti­vie­ren, Strom zu sparen, sobald ihnen die Aus­wir­kun­gen ihres Tuns unmit­tel­bar vor Augen geführt werden können – dafür bietet sich das Format eines Dash­boards sehr gut an. Des weiteren ist es für das Kollegium sowie die Schüler/​innen ein Ansporn, die SDGs im Unter­richt zu behandeln und deren Inhalte/​Forderungen auf ver­schie­dens­ten Ebenen zu er-/be­ar­bei­ten.

Ergebnis / Weiterentwicklung

Als unmittelbares Ergebnis dieses Projektes kann zur Zeit eine Verminderung des Stromverbrauchs um 23% im Vergleich zum Vorjahr verbucht werden (Beobachtungszeitraum Jänner – Mai 2022 und Jänner – Mai 2023). Diese signifikante Reduktion kann nicht auf einzelne zentrale Maßnahmen allein zurückgeführt werden, sondern muss aus einer gemeinschaftlichen Verhaltensänderung entstanden sein.
Das Projekt wird weitergeführt, und wie folgt erweitert:
Phase 2 (voraussichtlich Herbst 2023): Visualisierung des Restmüllaufkommens (Datenerfassung erfolgt ebenfalls seit Oktober 2021 mit Hilfe von smarten Füllstandsensoren in den Restmüllcontainern, somit müssen nur die Datenaufbereitung und Visualisierung implementiert werden)
Phase 3 (voraussichtlich Frühjahr 2024): Visualisierung der Heizenergie (technische Umrüstung vorab erforderlich).
Phase 4 (voraussichtlich Herbst 2024): Visualisierung des Frischwasserverbrauchs (technische Umrüstung vorab erforderlich).

Teilnehmer_innen

An diesem Projekt feder­füh­rend beteiligt war das mit der Umsetzung der EMAS-Akkre­di­tie­rung der Schule beauf­trag­te Team. Ein­ge­bun­den waren aller­dings die gesamte Lehrer/​innenschaft sowie die Schüler/​innen in Person der Umwelt­be­auf­trag­ten und als Klas­sen­ge­mein­schaft. In jeder Klasse werden zwei Umwelt­be­auf­trag­te ernannt, die in Kontakt mit dem EMAS-Team stehen, und regel­mä­ßig über die Akti­vi­tä­ten und Projekte infor­miert werden, und die diese Themen als Kommunikator/​innen in die Klassen tragen. Des weiteren wird in den diversen Unter­richts­fä­chern (nicht nur in den umwelt­tech­ni­schen, sondern auch in Wirt­schaft, Ethik, Englisch, Deutsch, …) seit dem Schuljahr 2022/2023 explizit auf die SDGs eingegangen.

Vorstellung Projektleiter_innen

Angela Lindlbauer: seit 1991 im Umweltbereich tätig; seit 20 Jahren im Umweltbereich lehrend tätig; im schulischen Bereich federführend tätig im Rahmen der EMAS Zertifizierung / Abfallentsorgung / SDG-Implementierung / Umweltbeauftragtenschulung / Ausbildung zum Abfallbeauftragten

Winfried Nischkauer: seit 3 Jahren im Umweltbereich lehrend tätig; im schulischen Bereich federführend tätig im Rahmen der EMAS Zertifizierung / Abfallentsorgung / SDG-Implementierung / Umweltbeauftragtenschulung / Ausbildung zum Abfallbeauftragten

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