Analoges Schriftmorphing

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Katja Brandes, Susanne Schatz
Die Schüler_innen aus zwei Schulen (Islam. Realgymnasium & AHS Sacre Coeur) setzten sich mit arabischen Schriftzügen auf Objekten des Dom Museum Wien auseinander. Die Jugendlichen lernten einander bei der gemeinsamen Projektarbeit kennen und brachten unterschiedliche Perspektiven zum Thema Schrift ein. Gemeinsam wählten sie vier Begriffe aus, die sie in analoges Schriftmorphing transformierten
Dom Museum Wien
Stephansplatz 6
1010 Wien
Schulfächer
Bildnerische Erziehung
Schwerpunkte
Gesellschaft
Kultur
Sprache
Wien
Alter
Sekundarstufe II
Zeitraum
Schuljahr 2016/2017

Idee / Ziele

Ein Kennenlernen der beiden Klassen aus religiösen Privatgymnasien fand über gemeinsame Workshops statt. Dabei arbeiteten die Klassen in gemischten Teams zu ausgewählten Objekten des Dom Museum Wien. Der Fokus lag auf Gegenständen, die aus dem arabisch- und persischsprachigen Raum gefertigt und in zweiter Funktion in Wien in christlichem Kontext genutzt wurden. Dabei handelt es sich um das aus Goldseide gewebte Grabtuch Herzog Rudolfs IV., das aus dem Iran stammt und zwei syrischen Glasflaschen aus der Zeit um 1300.

In einem demokratischen Prozess wählten beide Schulklassen Begriffe aus, die ihnen wichtig waren. Sie entschieden sich für: Wir, Glauben, Respekt und Interaktion. Diese Worte wurden in lateinischer Schrift geschrieben und auf Arabisch übersetzt.

Im Rahmen des Faches Bildnerische Erziehung wurden mit diesen Worten kalligraphische Schriftbilder sowie kurze digitale Videos ausgearbeitet: Aus einem deutschen Wort wurde – in vielen einzelnen Zwischenstufen - die arabische Übersetzung gebildet bzw. umgekehrt. Ähnlich einem Stop-Motion-Film wird so die Ästhetik eines Morphings und damit der langsame Übergang zwischen diesen beiden Darstellungen simuliert.

Umsetzung / Ablauf

1. Workshop mit den Objekten des Dom Museum Wien
In Kleingruppen (2 Schulen gemischt) werden das Grabtuch Rudolf IV. und zwei syrische Glasflaschen mit kunstwissenschaftlichen Methoden erarbeitet und den anderen Gruppen vorgestellt

2. Termin in der Schule
Die SchülerInnen gestalten die Anfangs- bzw. Endbilder der analogen Morphingsequenzen

3. Dom Museum Wien
Demokratischer Prozess: Die Schüler_innen wählen die Schriftpaare aus, die ihnen am besten gefallen

4. Termin in Schule
Durch diverse Apps werden die einzelnen Schriftbilder in eine Animation umgewandelt. Als Zwischenschritt erstellen die SchülerInnen für sich Bilder, die diesen Prozess visualisieren.

5. Projektpräsentation im Dom Atelier
Das entstandene Video und die Schriftentwürfe werden im Dom Atelier vorgestellt. Das Video ist auf der Website des Museums abrufbar.

Learnings

- Austausch, der zu gegen­sei­ti­gem Ver­ständ­nis führte, Abbau von Vorurteilen

– Erkennen gemein­sa­mer Inter­es­sen und Her­aus­for­de­run­gen im Alltag (Schule, Freunde, etc.)

– Wissen zu den Ver­bin­dun­gen und dem Kul­tur­trans­fer zwischen Europa und dem Osten

– Technik des Schrift­mor­phing visua­li­siert Prozesse kul­tu­rel­ler Inter­ak­ti­on und der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Eigenen und dem Fremden

– Bewegte Buch­sta­ben als dyna­mi­sches Ver­ständ­nis von kul­tu­rel­ler Identität 

Teilnehmer_innen

5. Klasse Isla­mi­sches Real­gym­na­si­um Wien
mit Barbara Mayrhofer-Diaw

5. Klasse Pri­vat­gym­na­si­um Sacre Coeur Wien
mit Susanne Schatz

Dom Museum Wien
mit Katja Brandes (Leitung Kunstvermittlung)
und Pia Razenberger

Vorstellung Projektleiter_innen

Team Kunstvermittlung im Dom Museum Wien:
Katja Brandes (Leitung), Kerstin Kapeller, Silvia Müllegger, Raimund Pleschberger, Pia Razenberger, Carola Schreiner-Walter, Elisabeth Stubenrauch-Janisch, Monika Uhl-Haas, Doris Weidacher

Die aktive Auseinandersetzung in der Gruppe vor den Originalen sowie die Anknüpfung an Fragen von heute bilden den Motor für die Kunstvermittlung. Im Museum lernen die Kinder und Jugendlichen die Techniken, Hintergründe und Geschichten der ausgestellten Kunstschätze in zeitgemäßer Weise kennen.

Ziel unserer Vermittlungsarbeit ist es, Neugier zu wecken für die vielfältigen Inhalte des Dom Museum Wien, im Gespräch zu hinterfragen und neue Sichtweisen zu öffnen. Wir sehen das Museum als Handlungs- und Lernort, der Weltoffenheit und Toleranz gegenüber verschiedenen Kulturen fördert.

Kreativität als Schlüsselqualifikation kann auf verschiedenen Ebenen ausgelebt werden. Das Angebot reicht von spielerisch aufgebauten Museumserkundungen über dialogorientierte Rundgänge – auf Wunsch mit Abstecher in den Stephansdom – bis hin zum Experimentieren mit verschiedenen Werktechniken im Dom Atelier. Hier wird unter fachkundiger Begleitung prozessorientiert gearbeitet. Nicht auf ein Endprodukt wird das Hauptaugenmerk gerichtet, sondern auf die Gespräche und Begegnungen, auf gruppendynamische Prozesse. Zu den Werktechniken für die Grundstufe zählen etwa großformatige Monotypie, Gipsen und Filzen.

Das Team der Kunstvermittlung setzt sich aus erfahrenen Praktiker_innen aus Kunstpädagogik, Montessori- und Kindergartenpädagogik, Kunstwissenschaft und Religionspädagogik sowie aus Künstler_innen zusammen.

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    Analoges Schriftmorphing

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