"nie vergessen" - Der Gemeindebau in der NS-Zeit anhand von Schicksalen jüdischer Kinder und Jugendlicher)

Anläss­lich von 80 Jahren Ende 2. Weltkrieg hat Wiener Wohnen das Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des Öster­rei­chi­schen Wider­stands mit der Recherche zu Schick­sa­len jüdischer Mieter/​innen beauf­tragt (siehe nie​ver​ges​sen​.wie​ner​woh​nen​.at).

Schüler/​innen wird das Thema „Nie vergessen“ über konkrete Lebens­läu­fe jüdischer Kinder und Jugend­li­cher ver­mit­telt. Auch Zweitzeug/​innen bzw. Ange­hö­ri­ge damals Betrof­fe­ner sind eingebunden.

Die Workshops für Schul­klas­sen setzen sich mit der Geschich­te von Kindern bzw. Jugend­li­chen aus­ein­an­der, die 1938 gemeinsam mit ihren Eltern aus Wiener Gemein­de­bau­ten­de­lo­giert wurden. Diesen Kindern bzw. Jugend­li­chen gelang entweder die Flucht oder sie wurden von den Natio­nal­so­zia­lis­ten ermordet.

Die Workshops werden Schul­klas­sen (Mit­tel­schu­len, 4. Klasse, und Gymnasium, 7. Klasse) angeboten, die bereits durch den Unter­richt über ein Grund­la­gen­wis­sen zum Natio­nal­so­zia­lis­mus in Öster­reich verfügen. Die Workshops können sich entweder nur mit Flucht oder der Ermordung von Kindern und Jugend­li­chen beschäf­ti­gen oder auch mit beiden The­ma­ti­ken. Es versteht sich von selbst, dass bei der Fokus­sie­rung auf ein Thema- Flucht oder Ermordung – die Aus­ein­an­der­set­zung sich natürlich vertieft.

Durch die Alters­nä­he der Schüler/​innen zu den jüdischen Jugend­li­chen können im Workshop bio­gra­fi­sche Bezugs­punk­te geschaf­fen werden, die weitere Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit der Shoah und der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus in Wien ermög­li­chen und auch in den Leben der teil­neh­men­den Schüler/​innen verankert werden können.

Bei­spiel­haft:

  1. Geflüch­te­te Jugend aus dem Gemein­de­bau: Erich Lessing, (Jg. 1923). Er lebte mit seiner Mutter Margit im Ludo-Hartmann-Hof in der Albert­gas­se, Wien-Josef­stadt. Erich besuchte das gegen­über­lie­gen­de Gymnasium in der Albert­gas­se, ehe er – wie alle jüdischen Schüler/​innen – in eine „Sam­mel­klas­se“ gezwungen wurde. Ihm gelang 1939 die Flucht ins britische Man­dats­ge­biet Palästina, wo er das Technion in Haifa besuchte. Erich Lessing kehrte 1947 nach Wien zurück und wurde zu einem der bedeu­tends­ten öster­rei­chi­schen Foto­gra­fen (z. B.: Figls Staats­ver­trag-Foto, Belvedere 1955) der Zweiten Republik.
  2. Ermordete Jugend aus dem Gemein­de­bau: Die Geschwis­ter Hermine (Jg. 1919), Fritz (Jg. 1927) und Ilse Meisel (Jg. 1928). Mit ihren Eltern lebten die drei im Gemein­de­bau in der Pra­mer­gas­se im 9. Bezirk, der Miet­ver­trag wurde im Sommer 1938 gekündigt. Vater Ferdinand wurde im KZ Dachau inter­niert, Mutter Adele musste mit ihren Kindern in die desolate Bara­cken­sied­lung Hasen­lei­ten umziehen, wo auch weitere Verwandte – ebenso aus Gemein­de­bau­ten delogiert – Zuflucht suchten. Von hier aus wurden die Kinder zeitweise bei Ver­wand­ten unter­ge­bracht. Ferdinand und Adele bekamen für sich und den Sohn Fritz Visa für das britische Man­dats­ge­biet Palästina. Die Töchter sollten nach­kom­men. Fritz wollte nicht aus Wien fort, die Eltern fuhren ohne ihn im August 1939 los. Nach Kriegs­aus­bruch gab es keine Mög­lich­keit mehr, für die drei Meisel-Kinder zu den Eltern zu gelangen. Hermine und Fritz wurden im Wald von Maly Trostinec ermordet, Ilse – gemeinsam mit ihren Tanten Lina, Pepi und Helene – im Ver­nich­tungs­la­ger Chełmno. Bei den Meisels lebte auch Ernst Schlomiuk (Jg. 1923), der in der Familie als Ziehsohn galt, er wurde in Auschwitz ermordet.

Die Workshops umfassen jeweils 2 Unter­richts­ein­hei­ten, die auf 2 Termine auf­ge­teilt werden. Da sich die Schüler/​innen zwischen den beiden Einheiten selbst­stän­dig auf die Suche nach möglichen Spuren der im Workshop erar­bei­te­ten Jugend­li­chen in Wien machen sollen.

ACHTUNG: Das von Wiener Wohnen getragene kos­ten­lo­se Angebot ist auf 10 Workshops begrenzt (first come first serve). Die WS werden im Auftrag von Wiener Wohnen von Mag.a Evelyn Stein­th­a­ler durchgeführt.

Lebensalter
Sekundarstufe I
Sekundarstufe II
Schwerpunkte
Gesellschaft
Art
Workshop
ist für
Schulklassen
Preis pro Teilnehmer*in
kostenlos
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Angebot:

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